Sport im Jahr 1974
Das Sportjahr steht 1974 in Deutschland ganz im Rampenlicht des Fußballs. Zuerst holen sich im Mai 1974 mit dem FC Magdeburg und dem FC Bayern München jeweils zwei deutsche Vereine aus Ost und West den Europapokal der Pokalsieger bzw. den Europapokal der Landesmeister und dann findet im Sommer als absoluter Höhepunkt die Fußball-Weltmeisterschaft im eigenen Land statt. Erstmalig treffen dabei die beiden deutschen Nationalmannschaften aus Ost und West aufeinander. Das im Vorfeld viel diskutierte Spiel endet mit einer blamablen 0:1 Niederlage der Westdeutschen Elf. Doch das Team um Bundestrainer Helmut Schön und Kapitän Franz Beckenbauer kann sich im Turnierverlauf steigern und besiegt schließlich die spielstarken Niederländer im Finale in München mit 2:1. Nach 1954 wird Deutschland damit zum zweiten Mal Fußball-Weltmeister. Mit dem Springreiter Hartwig Steenken und dem Turner Eberhard Gienger am Reck werden zwei weitere deutsche Sportler 1974 Weltmeister in ihren Disziplinen. Eberhard Gienger wird für diese besondere Leistung als Sportler des Jahres in Deutschland geehrt. Die Auszeichnung Weltsportler des Jahres erhält die belgische Radsportlegende Eddy Merckx, der 1974 nicht nur zum fünften Mal die Tour de France mit insgesamt acht Etappensiege gewinnt, sondern auch den Giro d’Italia, die Tour de Suisse, den Weltcup und die Straßenweltmeisterschaft der Radprofis für sich entscheidet. Im Tennis ist 1974 der US-Amerikaner Jimmy Connors das Maß aller Dinge. Er gewinnt mit den Australian Open, den US-Open und dem Turnier von Wimbledon drei Grand-Slam-Turniere und wird als Erster der Weltrangliste geführt. Die internationalen Tennismeisterschaften von Paris jedoch gewinnt der erst 18jährige Schwede Björn Borg. Der Newcomer Borg gewinnt in diesem Jahr noch sechs weitere Grand Prix Titel und belegt Ende 1974 Platz drei der Tennis-Weltrangliste. Der Boxkampf Muhammad Alis gegen den favorisierten Weltmeister George Foreman in Kinshasa in Zaire im Herbst des Jahres 1974 geht als »Rumble in the Jungle« in die Annalen des Boxsports ein. Der 32jährige Muhammad Ali siegt durch K. O. in der 8. Runde, holt sich den Titel des Schwergewichtsweltmeisters, sieben Jahre nachdem dieser ihm aus politischen Gründen aberkannt wurde, zurück und widerlegt das Prinzip des "they never come back". Und in der Formel I geht 1974 der Stern von Niki Lauda im Team von Enzo Ferrari auf. Lauda gewinnt mit den Großen Preis von Spanien und auf dem Dünenkurs von Zandvoort in den Niederlanden seine ersten Grand Prix und wird letztlich Vierter der Fahrerwertung. Weltmeister wird der Brasilianer Emerson Fittipaldi auf McLaren-Ford vor dem Schweizer Clay Regazzoni auf Ferrari.
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